Der
Ursprung des Schäfflertanzes
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Die Schäffler,
Faßbinder, Faßmacher, Böttcher oder Küfer waren früher die
Handwerker, die Holzfässer für Bier, Wein usw. hergestellt haben.
Wie bei jedem Handwerk gab
es auch für die Schäffler eine eigene Zunft, die Schäfflerzunft.
Als im Pestjahr 1517 die Stadt
München trotz der nachlassenden Epidemie noch immer unter einer
fürchterlichen Angst und Trauer stand, waren es die Angehörigen
der Schäfflerzunft, die wieder als erste auf die Strassen gingen
und mit ihren Tänzen den Gram und die Sorge der Bewohner
vertrieben.
Seit dieser Zeit wird der Brauch jedes siebte Jahr wiederholt.
Seit etwa 1830 wurde der
"Münchener Schäfflertanz" durch wandernde
Schäfflergesellen auch in andere Orte gebracht. Ab etwa 1860 nehmen
sich v.a. die Turnvereine des Tanzes an und kopieren den Münchener
Tanz oder entwickeln ihn weiter.
So verbreitet sich der
Schäfflertanz dann auch in Orte wie z.B. nach Partenkirchen,
Wasserburg, Murnau, Mühldorf, Frontenhausen, Eggenfelden,
Stadtprozelten, Mainburg, Kelheim, Landshut und auch nach Geiselhöring. |
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Die
Geschichte des Geiselhöringer Schäfflertanzes
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Der Begriff
"Schäfflertanz" taucht erstmals im Jahr 1887 in Geiselhöring
auf, als unter dem Motto "Der Schäfflertanz" ein Maskentreiben
stattfindet.
Im Januar 1893 beschloss der
Turnverein in einer Versammlung im Fasching 1893 den Schäfflertanz
aufzuführen. Zwei Turner, die auswärts schon an einem
Schäfflertanz mitgewirkt haben, sollen ihn einstudieren.
So wird der Schäfflertanz erstmals am
Faschingssonntag, 12. Februar 1893 und am Faschingsdienstag, 14.
Februar 1893 aufgeführt. Bereits das erste Aufführungsjahr galt
als voller Erfolg. |
Als Begründer des
Geiselhöringer Schäfflertanzes gilt Anton Huber (Hausname Ecker),
der in München als Schäffler auch 1900 tätig war. Sein Verdienst
war es vor allem 1907 als Tanzmeister den Geiselhöringer
Schäfflertanz dem Münchener Original anzugleichen.
Nach dem Aufführungsjahr 1900
wird der Schäfflertanz dann fest im Turnverein verankert. In einer
Turnratssitzung wird beschlossen, dass der Schäfflertanz alle 7
Jahre zur Aufführung kommen soll.
Die nächste Aufführung findet
dann im Jahr 1907 statt, hierbei taucht erstmals der Begriff
"Privattänze", also Tänze bei Privatpersonen gegen
Bestellung und Bezahlung auf.
Weitere Tanzjahre sind 1914
und 1921, wobei nach dem 1. Weltkrieg 1921 die
Schäfflergruppe völlig neu aufgebaut werden musste.
Während im Jahre 1928 sich
die Proben als relativ einfach gestalten, weil wieder viele Tänzer
von der Aufführung von 1921 mit dabei sind.
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Anton Huber (Ecker) |
Schäfflertanz 1949 (in der Mitte:
Reifenschwinger und heutiger Schäfflervater Anton Wild sen.)
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Die nächste Aufführung
findet 1935 statt. Im Jahr 1942, während des 2.
Weltkrieges, ist es das einzige Mal in der Geschichte des
Schäfflertanzes in Geiselhöring, dass eine Aufführung ersatzlos
gestrichen wird.
Das im Jahr 1949, nach den
Wirren des 2. Weltkrieges, wieder ein Schäfflertanz in
Geiselhöring stattfindet, ist den Familien Hans Bachmaier und Fritz
Troppmann zu verdanken, die sämtliche Geräte, Kostüme und Fahnen
während der Kriegszeit mit aufbewahrt hatten. Zusammen mit J.B.
Stierstorfer, Karl Kuchler und Karl Feichtmaier studierten sie
damals den Tanz ein. |
Bei eisigen Temperaturen
von bis zu minus 30 Grad findet der nächste Schäfflertanz im Jahre
1956 statt. Als der Musikkapelle die Instrumente einfrieren,
erklingt die Schäfflermelodie "Aba heit is koit" vom
Tonband. Beim Rückweg von der Gerblmühle (jetzt: Zapilkomühle)
entsteht bei stürmischem Schneetreiben unter Regie von Vortänzer
Karl Beck das Geiselhöringer Schäfflerlied "Ob´s stürmt
oder schneit ...".
Bild: Schäfflertanz 1956
bei eisigen Temperaturen. Reifenschwinger Lu Bernloher (Mitte) und
die beiden Vortänzer Karl Beck sen. (links) und Alfons Jungmayer
(rechts) |
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1962:
Zum 100-jährigen Jubiläum des TV 1862 Geiselhöring beschließt der
Turnrat den Schäfflertanz vom Turnusjahr 1963 um ein Jahr
vorzuverlegen. Dies ist die bisher einzige Abweichung vom
7-jährigen Turnus in der Geschichte der Schäfflergruppe.
Zum Schäfflertanz 1970 wird
eine neue Fahne angeschafft, die vor dem 1. Tanz geweiht wird. |
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Die nächsten Tanzjahre
waren 1977, 1984 und 1991. Beim Tanz 1991 spendete
Anton Wild jun. ein neues Eichenfass für die Schäfflergruppe.
1993 fand im September zum
100-jährigen Jubiläum der Geiselhöringer Schäfflergruppe ein
grosses internationales Schäfflertreffen statt. Die Glanzpunkte
waren dabei der Besuch von über 36 Schäfflergruppen aus dem
gesamten süddeutschen und österreichischen Raum. Sowie ein
farbenprächtiger Festzug durch die Strassen der Stadt.
Bild: Ein Geiselhöringer
Kasperl-"Original": "Happa" Jungmayer beim
Schäfflertanz 1991.
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Ein Denkmal wurde dem
Geiselhöringer Schäfflertanz im Jahre 1997 gesetzt.
Im Rahmen der Stadtbauförderung wurde vor dem alten Kriegerdenkmal
der Schäfflerbrunnen gegenüber der Brauerei Erl eingeweiht.
Bild: Der
Schäfflerbrunnen in der Straubinger Strasse
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Zuletzt
erfreuten die Schäffler des TV Geiselhöring viele Besucher aus Nah und
Fern in den Jahren 1998, 2005 und
2012. Im September 2012 feiert der TV 1862 zusätzlich
sein 150-jähriges Jubiläum. |
Zum
125-jährigen Bestehen der Geiselhöringer
Schäfflergruppe im Jahr 2018 fand am 24. November 2018 ein Festabend
im Geiselhöringer Hof statt.
Das nächste Schäffler-Turnusjahr ist
2019. Vom 1. bis 5. März 2019
sind alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen die
Tänze der Schäffler in den Straßen unserer
Heimatstadt Geiselhöring zu begleiten.
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Weitere
Informationen:
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